Genialer Antwortstil der Salzburger Lokalbahn (#SLB)

Jeder kennt das, wenn man mit Großunternehmen korrespondiert … die Antwort … naja ein paar Standardfloskeln aus der Marketingabteilung, dazwischen (wenn überhaupt) holpernd ein mehr oder weniger individuell formuliert Satz und das war’s.

Nicht jedoch so bei der Salzburger Lokalbahn, an die ich eine Anfrage/Bitte gerichtet habe, etwas mit einer ungewöhnlichen Einleitung verpackt:

Meine Anfrage

Liebe SLB-Team,
das Wetter der letzten Tage läßt einen weniger an den Sommer als an das baldige Weihnachten denken, daher schreibe ich auch diesen Brief ans „Christkind“ 🙂
Spaß bei Seite, ich würde bei Ihnen gerne 2 Wünsche deponieren, die mich persönlich betreffen, ich aber schon oft von mitfahrenden in der Lokalbahn gehört habe:

  • ein wichtiger „Eiler“ der noch fehlt, ist der um 15:45. Dieser Zug würde vor allem Leute etwas bringen würde, welche um 07:00 Uhr Dienstbeginn haben, und den Eiler um 15:15 einfach nicht mehr schaffen, da die Stadtbusse hierfür einfach zu lange durch die Stadt Salzburg brauchen, wenn um 15:00 Uhr Dienstschluss ist – 15:45 wäre hier perfekt
  • ab 19:30 haben nur noch Züge welche zu jeweils zur halben Stunde fahren einen Anschluss nach Ostermiething. Wenn man somit um 19:30 den Zug verpasst, ist man erst nach 21:00 Uhr in Ostermiething … hier wäre es besser, wenn wieder der alte Fahrplan Anwendung finden würde, daß die Züge zu jeder vollen Stunde einen Anschluss haben.
    Dazu ist anzumerken, daß die Züge der ÖBB/Westbahn aus Wien kommend meistens so unpünktlich sind, daß der Eiler um 19:15 ohnedies so gut wie nie zu erreichen möglich ist, und ich jetzt schon 2x auch den um 19:30 verpasst habe. Das ist dann eine sehr lange Wartezeit, nach einem anstrengenden Tag, wie sie sich sicher vorstellen können

Für etwaige Rückfragen stehe ich Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Michael [….]

p.s. Fürs Christkind: Ich bin auch immer sehr brav gewesen 😉

Die Antwort

Und einen Tag später, habe ich folgende Antwort erhalten, die finde ich so gut formuliert, daß ich die Ablehnung meiner Bitte nur mit einem Lächeln zur Kenntnis nehmen konnte:

Sehr geehrter Herr [….],
lieber Michael,

im Mai bekomme ich sehr selten Post, eher nur im Dezember, wenn die Menschen ihre Wünsche ans Christkind aufschreiben.

Als Christkind weiß ich, dass du immer sehr brav bist! Du fährst immer mit der Lokalbahn und zahlst deine Jahreskarte, legst nie deine Füße auf die Sitzbank und bist freundlich zu den Schaffnern. Du hast nun einen Wunsch an mich geschickt, den ich dir nur schwer erfüllen kann.

Deine Bahn ist ohnehin eine sehr brave Bahn mit einem tollen und sehr dichten Fahrplan. Jeder Zug, der zusätzlich gefahren werden sollte, kostet zusätzlich Geld. Das zusätzliche Geld müsstest du beim Land Salzburg als Wunsch anmelden, da kann ich leider nicht helfen. Ich habe schon von anderen Fahrgästen gehört, die sich noch viel mehr Eilzüge wünschen. Besonders der Eilzug um 14:15 Uhr wäre wichtig für die vielen Schüler, die vor 14 Uhr Schulschluss haben und nach 6 Schulstunden gerne rasch nach Hause kommen würden. Dein Wunsch für einen Zug um 15:45 Uhr ist verständlich, aber aus Sicht des Betriebes auf Grund der Auslastungszahlen und der üblichen Bürozeiten nicht so vordringlich. Ich kann aber verstehen, dass du auch gerne schnell heimkommen möchtest und dir einen zusätzlichen Kurs wünscht.

Im Moment hat deine Bahn keine Pläne für eine Ausweitung des Angebotes. Vorrang hatte die Verbesserung der Infrastruktur im Bereich Weitwörth. Da habe ich den Fahrgästen einen schönen neuen Bahnhof geschenkt, der jetzt barrierefrei ist. Durch den Ausbau des zweiten Gleises können die Wartezeiten dort verringert werden. Dieser Bahnhof geht am kommenden Sonntag in Betrieb und ich hoffe, dass du dich über dieses Geschenk mitten Im Jahr freust. Ein Schwerpunkt sind jetzt die P&R Plätze, damit noch mehr Menschen ihr Auto stehen lassen und mit der Bahn in die Stadt fahren.

Deine Salzburger Lokalbahn ist sehr bemüht, für die Fahrgäste ein optimales Angebot und dazu auch sehr guten Service mit dem Schaffnerbetrieb anzubieten. Es ist ein Ziel, noch mehr Eilzüge anzubieten, aber so schnell lässt sich das aus Kostengründen nicht verwirklichen. Wenn es wirklich durch die Parkraumbewirtschaftung zu einem Anstieg der Fahrgastzahlen kommt, dann wird sich das eher machen lassen.

Ich wünsche dir einen schönen Sommer und freue mich aufs Wiedersehen am 24.Dezember.

Dein Christkind

Freundliche Grüße

 

Angelika [……}

Verkehr

Verkaufsförderung und Qualitätssicherung

Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation

Plainstraße 70, 5020 Salzburg, Österreich

Also was sagt Ihr … ich finde die Antwort wirklich genial!

Virus: Locky getarnt als Warnungsmail vom BKA

Achtung derzeit kommt Locky (das Programm welches Festplatten verschlüsselt) als Warnungs-Mail vom deutschen BKA daher wie man sie sonst nur von HOAX’es kennt.

Bitte diese Warnung nicht weiterschicken und auch nicht ausführen … Details hat das Computer-Fachmagazin Heise zusammengeschrieben.

Hier gehts zum Artikel: http://www.heise.de/newsticker/meldung/BKA-Warnung-vor-Locky-enthaelt-Virus-3125820.html

Österreichische Maßeinheiten

(Quelle leider unbekannt)

Sprachweissenschaftlich hoch interessant, weil a bissl seltsam oder einfach grenzgenial!

Zur Auffrischung oder Weiterbildung auf alle Fälle zum Schmunzeln:
Ich wage zu behaupten, dass es keine Sprache gibt, die so unverbindliche Maßeinheiten hervorgebracht hat, wie die österreichische.
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An der Aufforderung: Noch ein Wengerl (ein Wengerl sitzen, ein Wengerl da zu bleiben, noch ein Wengerl lustig zu sein) finden wir gar nichts bemerkenswertes mehr, zumal sich dieses Wengerl auch ausreichend von „ein Wenig“ herrührend erklären lässt.

Dass ein Weg breit ist, wenn er lang ist, wundert auch keinen mehr:
„Heast, wo woast denn? – Na des is a brader Weg!“

Dass man endlos wartet und ewig nicht dran kommt, auch daran hat man sich gewöhnt.

Ja selbst, dass jemand bei einem auf einen Hupfer vorbeischaut, wird in den seltensten Fällen missverstanden und stört selbst nach zwei Stunden noch niemanden.

Schwieriger wird es dann, wenn jemand um ein Euzerl daneben liegt.
Kann man zum Beispiel auch um zwei Euzerl daneben liegen?
Waren in grauer Vorzeit einmal 10 Euzerl 1 Euz?
Und wenn etwas um 100 Euz nicht stimmt, kann man dann schon sagen:
„Na den Unterschied möcht‘ ich am Klavier spielen können“?

Wann hat man etwas um ein Haus verfehlt oder gar um ein Eckhaus?

Um welche Menge handelt es sich wirklich wenn jemand sagt: „Ich bin den ganzen Nachmittag eine Stunde herumgerannt. I war in 97 Gschäftln, hab 17 Sakkos in 100 verschiedenen Größen probiert. Kein einziges hot ma passt, bis auf zwa san gar net so schlecht. I hab a Lawine zahlt, und bin fix und fertig, weil überall a ganzer Oasch voll Leut woar!“
Wie viele Leute gehen da hinein? Ja, wenn besagter Körperteil einer einflussreichen Persönlichkeit gehört, wie viele san scho drin?

Wann wird aus einem Tröpferl ein Tropfen? Wann daraus ein Schluckerl? Wann kann man von einem Glaserl sprechen?
Bitte, dass ein Flascherl Wein in Österreich meistens ein Doppelliter ist, darf allerdings als bekannt vorausgesetzt werden.

Jedoch, wie groß ist ein Futzerl? Wann mutiert es zum Eckerl? Wann zum Stückerl? Welche Ausdehnung muss ein Körper haben, dass wir ihn in der Folge als Trumm oder gar als Mordstrumm bezeichnen können?

Wie viel ist ein bissi? Bissi ist besonders heikel, weil man bissi so ambivalent verwenden kann.
Zum Beispiel:
„Na is a bissi vü!“ oder aber auch: „Na is a bissi wenig!“
„Bist ein bissi deppert.“ Trägt noch ein harmloses, fast liebenswertes

Irresein in sich.
Während: „Du bist mir scheint a bissi deppert!“ bereits auf ernsthaft gestörte Geisteszustände hinweisen möchte.
Die Bereitschaft zur physischen Attacke drückt diese dann nur noch mehr durch die rhetorisch gestellte Frage aus, wenn sie unter Weglassung sämtlicher Zischlaute gestellt wird, denn: „bid a bidl debad!“ „A bidl“ das kann man gar nicht anders als drohend sagen.

Alle diese Beiläufigkeiten sind in ihrer Ungenauigkeit keine fixen Größen, aber als Österreicher lebt man mit ihnen.

Wahrscheinlich könnten Etymologen unter zu Hilfenahme diverser Lautverschiebungen ihre Herkunft einigermaßen klären.
Anthropologen werden unter Hervorkramen alter Sitten und Gebräuche weiter Klarheit schaffen können, egal ob es sich um ein Trumm, ein Eckhaus oder ein Futzerl handelt.

Aber NIEMAND, NIEMAND kann erklären von wo es kommt oder gar von welchem Brauch es sich ableitet, dass, wenn jemand gefragt wird, ob er beispielsweise seinen Zug erwischt hätte, dieser dann antworten kann:
„Oba ums Oaschleckn net!“