Das Problem
Wie schon früher erwähnt, wohne ich in einer sehr ländlichen Gegend. Hier ist auch der Lichtsmog der Städe kein Thema mehr, man sieht Sterne wie im Gebirge, aber … wenn es Nacht ist insbesondere bei Neumond, ist es wirklich absolut dunkel. Es ist so dunkel, daß man wirklich gegen einen Baum läuft bevor man ihn überhaupt bemerkt.
Ist natürlich nicht optimal, wenn man mit dem Auto heimkommt und es ist dunkel. Die Augen sind an das Schweinwerferlicht gewöhnt … Motor aus und … peng man sieht nur noch schwarz. Macht echt keinen Spaß, wenn man sogar über die Stufen vor der eigenen Haustür stolpert, obwohl ich die sicherlich schon tausende Male gegangen bin.
Natürlich kann man die Außenbeleuchtung vom Haus permanent laufen lassen. Nur irgendwie mag ich das nicht … kostet Strom, macht unnötig Licht und ich mag einfach den Sternenhimmel. Meine bessere Hälfte findet das nicht so toll, wenn sie oder die Kinder sich durch die Dunkelheit tasten müssen, nur weil Papa kein Permanent-Licht will.
Natürlich könnte man einen Bewegungsmelder verwenden, nur in der Nacht sind einige Tiere (Katzen, Rehe, Füchs udgl.) rund ums Haus unterwegs. Darüber hinaus geht bei uns ständig ein leichter Wind, wodurch sich die Bäume bewegen. Also würde das eher in einer Lightshow-Enden als in einer sinnvollen Beleuchtung.
Was tun? Eine Heimautomatisierung muss her
Mein Freund Paul ist sehr innovativ was Technik betrifft und ist neben e-Mobilität auch immer an den neuesten technischen Gimmiks interessiert. Natürlich hat er seine Wohnung mit Heimautomatisierung ausgestattet. Er setzt dabei auf Fibaro und ist davon auch (zu recht) überzeugt, die für ihn optimale Lösung gefunden zu haben. Ich habe ihm von meinem Problem erzählt, und er hat mich auch prompt zu sich nach Hause eingeladen, daß ich mir seine Lösung ansehen kann.
Er hat alles auf Basis Z-WAVE großteils mit dem Hersteller Fiabro realisiert. Das System funktioniert problemlos, die Steuerzentrale bietet eine wirklich durchdachte und auch optisch schöne WEB-Oberfläche … und kommuniziert mit einem Server von Fibaro. Dies ist erforderlich, damit man auch von unterwegs auf die Funktionen zugreifen kann.
IT-Sicherheit … wer braucht das?
Ich habe beruflich viel mit IT-Sicherheit zu tun und kenne die Sicherheitsprobleme insbesondere von den IoT (= Internet of Things) also Smarte Geräte zu Hause. Auf jeder IT-Sicherheitskonferenz wird dies thematisiert, wie unsicher diese Gerätschaften sind. Die einen halten mich für paranoid, die anderen sagen: “richtig so”, aber ich will einfach nicht die Sicherheit meiner Heimautomatisierung jemandem anderen anvertrauen ohne irgend eine Möglichkeit selbst für die Sicherheit zu sorgen.
Ich möchte Fibaro nicht unterstellen, daß sie die IT-Sicherheit nicht im Griff hätten – ich habe nur zu viele auch große Firmen kennen gelernt, die das einfach nicht hinbekommen (wollen), daher bleibt nur eine Alternative:
Mach es ohne CLOUD-Services!
Kleiner humoristischer Sidestep: Ihr wißt eh, warum die Cloud – Cloud heißt? Nö … na ganz einfach, weil dort werden einem die Daten gecloud (sprich geklaut) 🙂
Nach kurzer Recherche kam ich auf eine sehr flexible Heimautomatisierungslösung, die ohne Cloud funktioniert, und mit allen Standards umgehen kann:
Fhem – Heimautomaisierung
Fhem ist eine in Perl geschriebene Software, welche Schnittstellen zu so gut wie allen Standards für Heimautomatisierung . Nur ein paar Beispiele: FS20, HomeMatic, ZigBee, Z-WAVE, ….
Fhem ist eine OpenSource Lösung, die wirklich alle “Stückerl spielt”. Aber wo Licht ist … naja bis man den Einstieg geschafft hat, ist die Lernkurve ziemlich steil. Es gibt zwar sehr viele hilfreiche Foren im Internet, aber der Anfang bis man sich zu recht findet … Der ist schwer. Paul hat bei seinen Tests sogar abgebrochen.
Hintergrund ist, daß Fhem unheimlich flexibel gestaltet ist und so gut wie alles einstellbar, erweiterbar und konfigurierbar ist. Genau das ist aber Segen und Fluch zugleich… Intuitiv ist es (zumindest am Anfang) leider nicht.
Aller Anfang ist schwer
Ich habe genau genommen einen ganzen Tag gebraucht, bis ich mich da reingedacht habe und das System in den Grundzügen begriffen habe. Die Details die ich auch heute noch entdecke sind faszinierend. Viel Zeit hat mich auch ein defektes Gerät gekostet, welche sich nicht integrieren hat lassen.
Was ich aber von Paul mitnehmen konnte, ist seine Begeisterung für Fibaro und das Z-WAVE-Protokoll. Fibaro Geräte funktionieren wirklich problemlos und zuverlässig und das Z-WAVE-Protokoll ist sehr flexibel und es ermöglicht einen gesicherte Datenweiterleitung (mit Bestätigung) über andere sogenannte Nodes hinweg. Das heißt nicht alle Geräte müssen direkten Funk mit dem zentralen Haussteuerung haben, sondern es reicht, wenn sie ein anderen Gerät hören, welches dann quasi die Information weitergeben kann. Das können bis zu 4! Weiterleitungen sein.
To be continued ….
Im nächsten Beitrag werde ich Euch dann erzählen, wie ich die eine oder andere Problemstellung lösen konnte, welche Probleme es gibt … und wie selbst ein gute Freund und Elektriker geflucht hat beim Einbau.