Heute hat uns das Wetter leider nicht so toll „lieb“ gehabt, weswegen wir heute unser erstes Schlechtwetterprogramm gestartet haben:
Besuch im Schaubergwerk Bad Bleiberg
Laut unseres Kärntencard-„Führers“ gibt es für Kärntencard-Besitzer einen Nachlass auf den Eintritt. Es gibt derzeit 3 Führungen, wobei jeweils eine alle 2 Stunden startet. Die ersten beiden Führungen um 11:00 und um 13:00 haben die Titel „Terra Mystica“ um 15 Uhr dann die Führung „Terra Montana“.
Wir haben uns um kurz vor 13 Uhr bei der Führung „Terra Mystica“ vor dem Bergwerk zu dieser angeblich kinderfreundlichen Führung eingefunden. Leider war die Führung alles andere als wenig besucht, sodass wir nicht selten wenig sehen konnten, bzw die Kinder irgendwo ab gedrängt wurden. Die Führung selbst hat mich persönlich auch nicht von den Socken geworfen. Auf der angeblich längsten Bergwerksrutsche sind wir gleich stecken geblieben, da diese durch 2 lange Flachstellen so entschärft ist, daß man es nur mit viel Schwung schafft. Auch die Führung selbst, war eher sehr sehr oberflächlich gehalten, und hätte mehr oder weniger auch an jeder anderen Lokation stattfinden können – also kaum ein Bezug zum Bergwerk (Entstehung der Erde (Videoanimation), Wandmalereien (Fotoprojektionen), …). Für die Kinder war das Highlight der Fahrt mit der Bergwerksbahn … im Gegenzug dazu ist der Aufzug zum Schluss für 12 Personen so eng bemessen, daß unser Kleinster wegen Platzangst sehr zu weinen begonnen hat – und ich konnte es ihm nachfühlen.
Für 15 Uhr war dann eine weitere Führung geplant, die trotz Kärntencard auch nicht ganz günstig sein sollte (Aufzahlung nochmal EUR 28,-), aber das Thema „Einblick in den (auch historischen) Bergbau hat sich nicht schlecht angehört. Nach der ersten Führung und der bedrückenden Enge im Aufzug, konnte ich die Kinder nur noch mit der 2-maligen Fahrt mit der Berkwerkseisenbahn für die zweite Führung begeistern … als die Kinder eingeschwenkt sind, konnte ich auch meine bessere Hälfte überzeugen … und das war kein Fehler!!
Diesmal ging es mit der Bahn gleich 2 km in einen anderen Stollen, und als erste Highlight durften wir gleich über ein Gitter gehen, unter dem sich ein 250!! Meter tiefer beleuchteter Schacht auftut … nichts für Leute mit Höhenangst … leider kann das Bild das nicht gut darstellen:
Was sich gleich herauskristallisiert hat, war daß unser Guide Hr. Rud i Lach von Fach war … naja Kunststück er hat im Jahr 1960 in diesem Bergwerk als Lehrling angefangen. Seit es 1993 geschlossen wurde, ist er nun als Touristenführer unterwegs. Insbesondere als er die noch immer funktionstüchtigen Bohrer und Verlademaschinen vorführte, war eine gewisse Wehmut zu erkennen. Er hat uns neben den Maschinen auch gezeigt, wie früher Berkwergsarbeit ausgesehen hat (Tagesvortriebsleistung eines Arbeiters am Tag 2 cm!) und wie sich das entwickelt hat … heute ist man mit Sprengung und kleineren Maschinen schon bei 2-3 Meter am Tag – insbesondere wenn man weiss, daß einer der ersten Stollen der noch in Handarbeit vorgetrieben wurde, fast 300 Meter lang ist, kann man sich die Arbeit die da dahintersteckt kaum vorstellen.
Interessant war auch die „Bewetterung“ der Stollen – so nennt man in der Bergwerkssprache die Belüftung des Bergwerks mit frischer Luft.
Last not Least gab es mitte des letzten Jahrhunderts einen Wassereinbruch in der Bergwerk mit mehreren hundert Litern pro Sekunde und das Ganze mit 56 bar Druck … aber aus dem Fluch wurde ein Segen … dieses Wasser hatte/hat 29 °C und versorgt nun die nahe Therma Bad Bleiberg mit Thermalwasser. Ganz abgesehen davon, ist das ganze Bergwerk für Asthmageplagte ein Segen, weil die Luft hat konstant 8 °C bei 98 % Luftfeuchtigkeit und so gut wie keinem Staubanteil
Zusammenfassend kann ich sagen, daß die 2. Führung „Terra Montana“ auf jeden Fall einen Besuch des Bergwerks wert ist … insbesondere mit Hr. Lach, so stelle ich mir eine Bergwerksführung vor … Erklärungen über den Betrieb eines Bergwerks von jemandem der das fast sein ganzen Leben lang gemacht hat – die andere Führung würde ich nicht weiterempfehlen …
Als wir dann aus dem Bergwerk rausgekommen sind, hat es extrem stark geregnet mit Gewitter (im Bergwerk haben wir davon absolut nichts mitgekommen)… zurück in unserem Quartier habe ich sogar in Ö3 am Rande gehört, daß es in Bad Bleiberg heute einen Starkniederschlag gegeben hätte mit weiß Gott wie viel Liter pro Quadratmeter.
In diesem Sinne verabschiede ich mich für heute mit dem Bergwerksgruß
Glück auf